Triggerwarnung
In diesem Blogbeitrag werden Themen einer möglichen Essstörung & ihre Merkmale, auch Folgen behandelt, wenn du dich unwohl mit diesem Thema fühlst, lies dir doch gerne einen anderen Beitrag von uns durch. Die Binge-Eating-Störung ist mittlerweile eine der am Meisten verbreiteten Essstörungen, doch nur etwa 30 Prozent der Betroffenen suchen sich Hilfe – ihnen ist meist nicht bewusst ist, dass sie eine Essstörung haben. Wenn man im Alltag über Essstörungen liest oder redet, dann wird man häufig mit den Begriffen der Anorexie, Bulimie oder der Magersucht konfrontiert, doch der Begriff der Binge-Eating-Störung ist weniger bekannt. Doch diese Essstörung ist genauso gefährlich & muss unbedingt besprochen und behandelt werden. Der englische Begriff „binge eating“ steht hier für exzessives, übermäßiges Essen. Auf Deutsch wird sie oftmals auch als „Essattacken mit Kontrollverlust” bezeichnet.
Übergewicht ist nicht mit Binge-Eating-Disorder gleichzusetzen!
Bei der Binge Eating Störung leiden Betroffene unter immer wiederkehrenden Essanfällen, bei denen sie sich nicht kontrollieren können. Bei diesen Anfällen konsumieren die Betroffenen innerhalb einer kurzen Zeitspanne eine sehr große Menge an Essen und haben das Gefühl nicht mehr mit dem Essen aufhören zu können. Sie können nicht kontrollieren, was und wieviel sie essen. Aufhören können die Betroffenen meist erst, wenn sie sich unangenehm voll fühlen. Nach diesen Attacken ekeln sie sich dann häufig vor sich selbst & sind deprimiert oder haben auch Schuldgefühle. Manchmal folgt auch eine Art Amnesie, bei der sie dann nicht mehr wissen, wann der Anfall begonnen oder aufgehört hat. Äußerlich merkt man diese Essstörung den Betroffenen oftmals nicht an, wie auch bei den übrigen Essstörungen. Trotzdem neigen betroffene Menschen eher dazu übergewichtig zu sein.
Ständige Essattacken & Schamgefühle
Diese Essattacken treten unabhängig vom eigenen Hungergefühl auf und die Betroffenen verheimlichen ihre Anfälle oft vor anderen Personen und essen alleine. Auch zwischen den Essanfällen ist das Essverhalten meist extrem wechselhaft: Zum Teil kontrollieren die Betroffenen ihre Nahrungsaufnahme mit Diäten. Oft kommt es aber auch zwischen den Essanfällen zu einem „Überessen“. Die Essanfälle treten im Durchschnitt an mindestens zwei Tagen pro Woche über 6 Monaten hinweg auf. Meist werden diese Attacken durch seelischen Leidensdruck hervorgerufen, um z.B. um ein „Loch“ im Inneren zu füllen bzw. zu „stopfen“. Danach fühlen sich die Betroffenen noch schlechter als vorher, was zu einem Teufelskreis führt. Zum Teil versuchen Betroffene, einer Gewichtszunahme entgegenzuwirken, indem sie zum Beispiel Mahlzeiten auslassen.
Niedriges Selbstwertgefühl & ständige Diäten als Auslöser
Bei der Entstehung der Krankheit wirken verschiedene Faktoren zusammen, die sich auch gegenseitig beeinflussen können. Biologische & körperliche Einflüsse sind zum Beispiel häufiges Diät Halten oder ein erhöhter Body-Mass-Index (BMI). Des Weiteren haben auch ein niedriges Selbstwertgefühl, Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper oder eine große Wichtigkeit der äußeren Erscheinung für sein Selbstbewusstsein einen enormen Einfluss darauf. Auch familiäre Einflüsse, wie etwa Vorbilder für ein riskantes Essverhalten oder geringe Unterstützung durch andere Menschen können die Betroffenen dazu bringen ein gestörtes Essverhalten zu entwickeln. Hat ein Mensch Schwierigkeiten, seine Gefühle im Griff zu halten oder hat er deutlich belastende Erlebnisse, kann das ebenfalls zu einer Binge-Eating-Störung führen.
Prägnant ist außerdem, dass diese Störung einen meist sehr wechselhaften Verlauf mit sich bringt. Viele Betroffene haben über Monate hinweg keine oder kaum Symptome, doch dann folgen wieder Phasen, in denen die Essstörung wieder stark ausgeprägt ist. Oft leiden Menschen mit einer Binge-Eating-Störung auch unter anderen psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Ängsten. Die Essstörung kann diese Probleme verstärken. Ebenso können andere psychische Symptome den Verlauf der Essstörung negativ beeinflussen.
Wie behandelt man eine Essstörung dieser Form?
Wenn eine Binge-Eating-Störung frühzeitig behandelt wird, sind die Aussichten auf eine deutliche Verbesserung der Symptome und auch eine Heilung ziemlich gut. In der Behandlung geht es dann darum, die Auslöser für die Essanfälle zu erkennen und ihr Auftreten zu vermeiden. Zudem soll ein gesundes und regelmäßiges Essverhalten aufgebaut werden. Doch da auch Rückfälle nicht unwahrscheinlich sind, ist die Nachsorge genauso wichtig.
Wenn du dich auch gerade in einer schwierigen Lage befindest oder dir um deine Angehörigen Sorgen machst, lege ich dir ans Herz, entsprechende Hilfe zu suchen. Hier findest du hilfreiche Hotlines:
Überregionale Telefonseelsorge:
0800 – 1110222
0800 – 1110111
Deine Jule Livia Radziejewski
(B.A. cand. Sozialwissenschaften – Praktikantin im Bereich Podcast & Social Media Management)