Zusammenarbeit & Wirkung von interkulturellen Teams
„Kooperationen scheitern meist nicht am mangelnden Willen zur Zusammenarbeit, sondern an der Unfähigkeit, eigene Schwächen zu erkennen und ergänzende fremde Stärken zuzulassen.“ (Sereinigg, 1955)
Diversität & Umgebung
Welche Formen von kultureller Diversität in Teams und Unternehmen kann es geben? Hier spielt die Umgebung von interkulturellen Teams auch eine besondere Rolle, da durch die globale Vernetzung der Technologie eine neue Umgebung für Teams geschaffen werden kann z.b. die virtuellen Räume.
Wahrnehmung von Kultur
Nimmt ein Individuum Kontakt mit einer Person aus einer anderen Kultur auf, wird es mit zwei verschiedenen Orientierungssystemen konfrontiert, nämlich mit dem fremden und dem eigenkulturellen Orientierungssystem und damit auch mit zwei unterschiedlichen Arten von Situationsdefinitionen. Eine solche Situation kann als kulturelle Überschneidungssituation bezeichnet werden. In dieser interagieren Personen, die aufgrund ihrer kulturellen Herkunft unterschiedliche Formen der Wahrnehmung, der Bedeutungsinterpretation, der Kommunikation und der Problemlösung haben können.
Überschneidungssituation
Sind den Beteiligten der kulturellen Überschneidungssituation diese kulturellen Differenzen nicht bewusst, so kann es zu Schwierigkeiten in ihrer Interaktion kommen. Interkulturelle Begegnungen werden daher auch als Sonder- und Grenzsituationen angesehen. Stets geht es darum – ganz im Sinne der ursprünglichen Bedeutung von “communicare“ (lat.) – gemeinsam zu handeln, zu Übereinkünften und Positionsbestimmungen zu gelangen, indem Koordinations- und Kooperationsregeln ausgehandelt und geteilt werden. Diese sollten nach Möglichkeit allen Beteiligten der kulturellen Überschneidungssituation verständlich sein. Dieses ist nicht immer einfach, es liegt vor allem an den unterschiedlichen Werten, Normen und Erfahrungen, die die einzelnen Mitglieder innerhalb des Kulturkontaktes erleben. (vgl. Hofstede, 2001)
Vakuum – das Interkulturelle
Zwischen der Eigenkultur und dem zunächst Fremden entsteht ein Vakuum – das Interkulturelle – welches als ungenau, vage und neuartig interpretiert werden kann. Das interaktive Verhalten kann unter entsprechende Bedingungen einmal mehr vom Fremden und einmal mehr vom Eigenen bestimmt werden und im ungünstigsten Fall allein vom Fremden her. Im Idealfall gelänge es den Partnern einer kulturellen Überschneidungssituation bedeutsame Elemente beider Kulturen zu einer neuen Qualität zu verschmelzen. Das Resultat besteht dann nicht mehr in der Bevorzugung einer der beiden Kulturen, sondern in einer aus den Ressourcen beider Kulturen gewonnenen Neudefinition und Neuorganisation wichtiger Elemente, die dann für beide Partner normbildend werden. In diesem Interkulturalisationsprozess können kulturelle Synergieeffekte entstehen, indem die Interaktionspartner eine neue Kultur bilden, die für alle Beteiligten normgebend sein kann. Die neuartige Kultur kann als Interkultur bezeichnet werden. (vgl. Thomas, 2005)
Team?
Die Begrifflichkeit „Team“ wird gängig in Unternehmen verwendet. Heutzutage kann man sich einen Kandidaten ohne Teamworking-Qualifikation nicht vorstellen. Ein Team ist eine „Gruppe von Personen, die gemeinsam an einer Aufgabe arbeiten“. Abgesehen davon, ob die Gruppe homogener oder heterogener Art ist in Hinsicht der Kultur und Sprache, ist es eine Herausforderung für jeden Einzelnen der Gruppenmitglieder. Allein die Faktoren des Geschlechtes des Alters und der Denkweise leiten dazu, Missverständnisse sowie Uneinigkeiten zustande zu bringen. Mit zunehmendem Trend vermehren sich Teams in Unternehmen, besonders die Interkulturellen.
Interkulturelle Teams
Multinationale Unternehmen legen enormen Wert auf Interkulturalität und das Miteinanderarbeiten trotz diversen Unterschieden. Sie meinen die Kraft in der Diversität zu haben. Interkulturelle Teams können aber auch Schwierigkeiten im Unternehmen bereiten und den Misserfolg begründen. Der Prozess ein solches Team zu führen bzw. intakt zu halten ist äußerst stressig. Stress im Unternehmen verhindert Effizienz und Effektivität der Mitarbeiter. Die unangenehme Arbeitsatmosphäre sorgt für Unzufriedenheit und Senkung der Produktivität. Folglich werden Aufgaben nicht regelgerecht vollendet. Diese Unruhe kann bedingt durch fehlende Sprachkenntnisse und die daraus resultierenden Missverständnisse sein. Kulturunterschiede verbergen unterschiedliche Präferenzen in sich, was durchaus zu Ärgernissen führen kann.
Zusammenhalt – ein gemeinsames Ziel!
Der fehlende Gruppenzusammenhalt sorgt innerhalb des Teams für Misstrauen und Kommunikationsstörungen, folglich fehlt es auch an Konsens. Unterschiedliche Religionen, Meinungsverschiedenheiten, Kulturunterschiede müssen professionell geleitet werden. Gegenseitige Empathie muss vorhanden sein, damit das Heimweh der Mitarbeiter verstanden wird, um sie dabei besser unterstützen zu können. Dabei sollte man unterscheiden können, dass individualistische Kulturen eher auf Selbständigkeit eingestellt sind und beim Kollektivismus hingegen die Gruppenarbeit eher im Vordergrund steht. Ein weiterer Beispiel dazu ist die Machtdistanz. Man begegnet oft Situationen, indem Mitarbeiter das Verhältnis zum „Chef“ nicht einschätzen können. Während einige Unternehmungen auf Hierarchie beruhen, gestaltet der Andere die Arbeitsatmosphäre ohne Ebenen.
Professionalität!
Professionelle Führungskräfte multinationaler Unternehmen erklären die These der interkulturellen Teams für äußerst gewinnbringend und erfolgreich, wenn sie dementsprechend geschult und vorbereitet werden. Begründet wird diese Behauptung anhand folgender Vorteile. Einer der begehrtesten Gründe für multinationale Unternehmen ist, eine auf Diversität beruhende Gruppe als Mittel zum Zweck zu verwenden. Mit neuer Markterschließung und neuen Kunden kann ein Erfolg effektiver erreicht werden, wenn das Unternehmen über ein Team verfügt, das sich vor Ort, im Ausland, gut auskennt. Dabei sind Sprache und Kulturkenntnisse, unter anderem die wichtigsten Kompetenzen, die benötigt werden. Mitarbeiter und deren Vielfalt kann die Effizienz des Unternehmens enorm steigern. Ein weiterer daraus resultierender Vorteil ist die Umsatzsteigerung. Ist die Kommunikation in den neuen Märkten stabil und die Bedürfnisse der neuen Zielgruppe befriedigt, stehen die Türen für einen höheren Gewinn offen. Jede Erfahrung, die dabei gemacht wird, steuert dazu bei den vorhandenen Strategien, neue und wirksamere zuzulegen.
Kreativität – flexibel sein!
Die besten Innovationen kommen durch Kreativität zustande. Kreativität im engeren Sinne durch mehr Vorschläge, verschiedene Ideen und differenzierter Perspektiven. Diese Fähigkeiten sind wechselwirkend, denn parallel haben Gruppenmitglieder mit der Zeit Verständnis füreinander und entwickeln Sensibilität. Sie bieten Offenheit für andere Sichtweisen und Meinungen. Interkulturelle Teams sind charakterisiert durch ihre hohe Aufmerksamkeit, um jedes Detail durchzudenken. Sie interpretieren die Verschiedenheit nicht als Defizit, sondern als Bereicherung und setzten ein gemeinsames Ziel an, um erwünschte Ergebnisse zu erreichen. (vgl. Hempel, o.J.)
Störfaktoren – so minimal wie möglich!
Abschließend kann gesagt werden, dass die Vielfalt in interkulturellen Teams vor allem auf der Tatsache beruht, erfolgreich gehandhabt zu werden. Nur wenn Störfaktoren so minimal wie möglich gehalten werden, verspricht die interkulturelle Teamarbeit erfolgsversprechendere Ergebnisse. Da interkulturelle Zusammenarbeit ein unvermeidbares Faktum für die globalisierte Welt ist, müssen mehr Bildungsinputs von Seiten der lokalen, regionalen, globalen Regierungen und Organisationen eingeleitet werden, um zukünftig die Qualität und Produktivität in multikulturellen Teams positiv zu beeinflussen.